Der Sommer ist da, die Kinder spielen wieder auf dem Martin-Luther-Platz an der Wasserkugel und die Autos fahren mit Karacho um den Platz in ewiger Parkplatzsuche. Um gestresste Autofahrer:innen daran zu erinnern, dass jederzeit zwischen den parkenden Fahrzeugen Kinder hervor gerannt kommen können, hat der Heimatverein am 04. Juni 2022 vor Ort den sogenannten „Verkehrs-Kim“ kreiert und probeweise ein erstes Exemplar einer rennenden Kindersilhouette aus Pressspan aufgestellt und auf den Namen Kim getauft. Sollte sich dieser „Verkehrs-Kim“ bewähren, ist geplant, weitere Exemplare für den Martin-Luther-Platz in ehrenamtlich-bürgerschaftlichem Engagement zu bauen und aufzustellen.
Die professionelle Arbeitsgruppe
Praxistest
Hinweise und Mitmachwünsche immer gern an: aussenbeauftragter@mlpev.eu
Strahlender Sonnenschein empfing die aktiven Mitglieder am 23. April, die zur Einweihung des neuen Baums auf der Ecke Martin-Luther-Straße/Martin-Luther-Platz eilten. Nach einer Weile des Eilens setzte die Festivität sich in Gang: Nachdem eine ukrainische Sängerin eine ukrainische Weise gesungen hatte, hielt der Begriffsbeauftragte traditionsgemäß die Festrede (siehe unten), im Anschluss schnitt die Frühstücksdirektorin traditionsgemäß das Band durch und die ukrainische Sängerin sang eine weitere ukrainische Weise, in der es um Liebe gegangen sein soll. Dann erreichte der Tag seine historische Dimension in letzter Vollendung, denn erstmals wurde einigermaßen anhörbar die Vereinshymne gesungen. Dies war nur möglich durch das souveräne Dirigat des Musikbeauftragten und dessen elektronische Untermalung, in die das Geigenspiel der Jugendbeauftragten auf das Vortrefflichste integriert ward. Sehr zu danken ist auch dem Social-Media-Beauftragten, der am Vorabend noch zur Chorprobe aufgerufen hatte.
Festrede
Werte Vereinsgeschwister, liebe Heimatfreundinnen und -freunde, liebe Nachbarinnen und Passanten!
Wir sind heute hier zusammengekommen, um unseren Baum einzuweihen.
Dieser Baum ist ein weiteres Beispiel dafür, was zivilgesellschaftliches Engagement erreichen kann. Durch die beharrliche Korrespondenz unseres Außenbeauftragten, dem an dieser Stelle unser größter Dank ausgesprochen sei, mit der freundlichen Vertreterin der Stadtverwaltung, die wir hiermit aus der Ferne herzlich grüßen, wurde es erreicht, eine schmerzliche Lücke zu schließen: Wir haben – wieder – einen Baum an dieser Stelle!
Der geschätzte Namensgeber unseres herrlichen Platzes und dieser schönen Straße soll einmal gesagt haben, er würde heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen, wenn er wüsste, dass morgen die Welt unterginge.
Nun, die Arbeitshypothese vom Weltuntergang machen wir uns jetzt mal nicht zu eigen, sondern beschränken uns auf die Information, dass ein Apfelbaum keine städtische Option war. Es musste ein Tulpenbaum sein!
Da ist es natürlich auch nicht mehr so schlimm, dass der Spruch vom Apfelbäumchen in Wahrheit gar nicht von Martin Luther ist.
Des Tulpenbaums Blätter sind grün, seine Blüten sind gelb und – wie zu erwarten war – tulpenförmig. Der Baum blüht im Mai und Juni. Er wird bis zu 18 Meter hoch, wächst aufrecht und kegelförmig und kann 300 Jahre alt werden. Der Tulpenbaum ist winterhart, liebt aber – und das ist natürlich wichtig – Wärme.
Als die Nachricht seiner Einpflanzung die Runde machte und noch der dumpfe Klang der Pfostenramme durch unsere Straßen hallte, war unsere Frühstücksdirektorin als Erste zur Stelle, um sich von den emsigen Arbeitern die Details erklären zu lassen. Sie kann Euch auf Nachfrage sicher mehr erzählen zu der Kanalisation und der Belüftung, die unter dem Baum eingerichtet wurde.
Ich habe mir gemerkt, dass er ein Jahr lang bewässert werden soll. Danach möchte ich JEDE und JEDEN hier regelmäßig gießen sehen! DAS ist UNSER Baum, für den WIR gemeinsam Verantwortung tragen!
Das wird auch durch die Plakette dokumentiert, die hier angebracht wurde und unsere Urheberschaft benennt. Ich weiß nicht, wieviel Begeisterung oder Kopfschütteln oder Angst oder Empörung die Information schon ausgelöst hat, dass hier ein HEIMATVEREIN zugange war… Nun, allen Skeptikerinnen und Zweiflern sei gesagt, dass wir weder eingetragen sind, noch einen einheitlichen Heimatbegriff pflegen. Wir sind uns nur einig in dem Bemühen darum, Bewahren und Erneuerung in Einklang zu bringen.
Außerdem trinken wir alle dasselbe Bier.
Unsere Heimat aber ist offen für alle. Unser Freund, der Baum, zum Beispiel stammt aus Nordamerika. Möge er sich lange Zeit hier wohlfühlen! Möge er das Auge der Durstigen wie der frisch Erquickten, die an ihm vorübergehen, erfreuen und dieser schönen Straße Schatten spenden! Möge er ein Zeichen und ein Beispiel sein für Wachstum und Beständigkeit, für Erneuerung und für die durch die globale Erwärmung notwendig werdenden sozial-ökologischen Transformationsprozesse!
Möge er uns alle überleben!
Das mit dem Uns-Überleben klang jetzt vielleicht ein bisschen pathetisch, aber man muss das ja auch mal so sehen, dass es für uns noch andere Dinge zu tun gibt außer andauernd neue Bäume nachzupflanzen!
Was lange währt, wird endlich gut Was gut wird, macht uns neuen Mut Das gute Werk, es blieb kein bloßer Traum Er wurde wahr: Wir haben einen Baum.
Günter Starke hat am 2. April 2022 den Mitgliedern des Heimatvereins Martin-Luther-Platz Bilder gezeigt, die in den letzten Jahrzehnten um die Lutherkirche entstanden sind. Er erzählte von den persönlichen Erinnerungen an die Menschen, sein Bild vom Aussehen der Äußeren Neustadt, den Veränderungen – das Leben. Als Fotograf, u. a. für die Sprengtechnik der DDR, dokumentierte er die Sprengung der Häuser an der Ostseite des Platzes, z. B. die alte Dachdeckerei Herbert Wachs, wo heute der Sparkassenneubau steht. Daneben waren es Fotos von der Sero-Annahmestelle, die sich ehemals in den Räumen der heutigen Holda befand und Einzelbilder von Bewohnern des Martin-Luther-Platzes, wie der Postzustellerin, der ewigen Oma mit Hund am Erdgeschossfenster und posende Jugendliche im DDR-Chick. Besonders amüsant waren v. a. die Geschichten wie auch die Fotos der ersten BRN z. B. vor dem Club für Dich.
Günter StarkeIm Gespräch mit Gleichstellungsbeauftragter und FrühstücksdirektorinIn freudiger AndachtDas erfreute PublikumDer Vorsitzende ist zufrieden
Der Heimatverein Martin-Luther-Platz bedankt sich bei Günter Starke für den persönlichen Einblick in sein Schaffen
(ein cleveres Wortspiel, welche nur Anhänger des lokalen Fussballvereins zu schätzen wissen)
Konjunktiv II: Wir sollten einen Baum haben
Futur I: Wir werden einen Baum haben
Duden
Nach regem elektronischen Briefverkehr zwischen dem Außenbeauftragten und dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft wurde heute der vom Amt eingeforderte Betrag von 250 € für einen neuen Baum samt Plakette an der Ecke Martin-Luther-Strasse und -Platz eingesammelt und in den nächsten Tagen dem Stadtsäckel überwiesen.
Der Verein bedankt sich bei folgenden Vereinsmitgliedern:
der Vorsitzende: 20,00 €
unbekannter tschechischer Spender: 20,00 €
das eine Mitglied: 30,00 €
Begriffsbeauftragter: 30,00 €
Verkehrsbeauftragter: 20,00 €
Socialmediabeauftragter: 35,00 €
Bademeister: 25,00 €
Frühstücksdirektorin: 20,00 €
das andere Mitglied: 10,00 €
Aussenbeauftragter: 20,00 €
Gründungsvater: 20,00 €
Die Pflanzung des Baumes ist für den November avisiert. Der Kunstbeauftragte wird mit dem Amt über Form und Inhalt der Plakette verhandeln und das Ergebnis zu gegebener Zeit vorstellen. Eine demokratische Beteiligung an der Entscheidungsfindung ist nicht geplant („no design by committee“-Prinzip).
Liebe Festgemeinde, liebe Heimatfreundinnen und -freunde, liebe Passanten und Nachbarinnen, werte örtliche Würdenträger, lieber hochverehrter Wirt, liebe Vereinsgeschwister! Wir sind heute hier zusammengekommen, um unser Fass einzuweihen. Über viele Jahre hat das alte Fass unserem geliebten Martin-Luther-Platz als Zierde gedient und manchem schwankenden Mitbürger Halt gegeben. Jedoch: Es hat der Zahn der Zeit an ihm genagt! So lag es nahe, dass der unbändige Gestaltungswille unseres jungen Martin-Luther-Platz-Heimatvereins hier sein erstes Objekt gefunden hat. Die engagierten Mitglieder unseres Vereins haben es nicht an Initiative fehlen lassen und keine Kosten und Mühen gescheut, um ein neues Fass anzuschaffen, ihm die erste Ölung zu erteilen, es mit frischer Erde zu befüllen und an diesem Ort aufzustellen. Ihnen kann nicht genug gedankt werden! Wer die Heimat liebt, die oder der sorgt für ihre Erneuerung, bewahrt aber auch das Bewährte: Derselbe Baum, dem das alte Fass so lange eine Heimstatt war, bezieht jetzt seine Wohnung in dem neuen Fass. Tradition – ja, das können wir! Richten wir nun unseren Blick auf das Fass! Das Fass! Es steht nicht beziehungslos im öffentlichen Raum! Achten wir auf sein Zusammenspiel mit den anderen Elementen des Platzes! Da ist die Kugel! Die Kugel steht natürlich für die Welt. Dieser Platz, so will sie uns sagen, ist unsere Welt. Das Fass steht in seiner zylindrisch-bauchigen Form für den Menschen, also für uns, die wir hier auf diesem Platze sind. Die runde, ruhende Form des Fasses stellt einen Gegensatz zur protestantisch-schlanken Strenge der Kirche dar, so wie die Kneipe, vor der es steht, ein Wechselspiel mit der Nüchternheit des Luthertums, das in dieser Kirche gepredigt wird, eingeht. Gleichzeitig erinnert uns die Skulptur am Pfarrhaus gegenüber, dass der Urheber dieser Lehre selbst – der Namensgeber dieses Platzes und somit auch unseres Vereins – durchaus kein Mann ohne Bauch und Lebensart war. Und so will es mir fast scheinen, dass das Fass und der Reformator sich stets gegenseitig einen Gruß des stillen Einverständnisses entbieten. So fügt es sich auch sinnhaft, dass unser Vorsitzender, Pfarrer Ecki Möller, auf beiden Seiten des Platzes zuhause ist… Liebe Gemeinde! Das Verb „schroten“ ist den meisten Menschen heute wahrscheinlich nicht mehr geläufig. Es bedeutet unter anderem so viel wie „wälzen“ oder „schieben“. Und davon leitet sich die alte Berufsbezeichnung für denjenigen Arbeiter ab, der einst das Fass in den Keller bzw. wieder hinaus zu befördern hatte. Jawohl, ich spreche vom Schröter! Und damit dürfte deutlich geworden sein, dass wir mit diesem Fass auch dem Träger desselben Namens, unserem lieben Micha – dem anderen Vorsitzenden unseres Vereins – ein bescheidenes Denkmal setzen. Zum Schluss noch etwas gebundene Sprache – selbstverständlich ein Sonett: In Fässern – so ist doch die Lage – Finden wir, was uns erfreut, Jeden Abend, stets erneut. Das steht völlig außer Frage. Es geht allgemein die Sage, Dass wer den Inhalt nicht gescheut, Das hinterher niemals bereut, Nicht bei Nacht und nicht bei Tage! Drum lasst zum Fass uns alle streben! Aus dem Fasse kommt das Licht! Wo das Fass ist, da ist Leben! Sind wir wie das Fass so dicht, Wenn wir wieder einen heben, Strahlt das Glück uns, rein und schlicht. Möge es immer so bleiben, dass jede und jeder glücklicher und klüger zur Rechten dieses Fasses auf den Platz tritt, als er Stunden zuvor in die gute Stube eingetreten war! Schreiten wir also zur Einweihung unseres Fasses, indem die zuständigen Vereinsmitglieder jenes Band durchschneiden, zu dem mir leider keine absurde symbolische Deutung mehr eingefallen ist! Schreiten wir also zu Tat und Trank!
Wer den Martin-Luther-Platz kennt, weiß um das alte Pflanzfass mit dem Bäumchen, an das jeder mal sein Fahrrad gelehnt hat oder torkelnde Passanten sich kurz abstützen. Wo das Bäumchen ab und zu liebevoll mit Schmuckwerk verziert wird und Kinder es „heimlich“ mitnehmen oder im Sommer Punkt 20 Uhr die Sonne durch die Böhmische strahlt und das Bäumchen Schatten spendet. Eben dieses Pflanzfass bricht bald auseinander und, damit dann nicht Schluss ist mit der Idylle, muss ein neues her und der allgegenwärtige Heimatverein Martin-Luther-Platz kümmert sich natürlich darum, wenn das Geld zusammenkommt.
„Es geht um die Begrünung des Lutherplatzes!“ (Zitat Frühstücksdirektorin)
Sei Spender:in für das zarte Grün des Lutherplatzes und die Erneuerung des Pflanzfasses! Auf dass Du im Schatten des Grüns die weite Aura des Martin-Luther-Platzes genießen kannst. Namentliche Erwähnung als „Spender:in“ auf der Webseite. (Begrenzt auf 25 Spender:innen)
Trage 20 € oder mehr bei
Frühlingsanfang vis-à-vis der Lästerbank
Die glückliche Stunde ab Glockenläuten um 19 Uhr vis-à-vis der Lästerbank am Frühlingsanfang (20. März 2021) in Konversation mit den edelsten Spender:innen des bald neuen Pflanzfasses im Kreise des Heimatvereins genießen. Namentliche Erwähnung als „Edle/r Spender:in vom Martin-Luther-Platz“ auf der Webseite. (Begrenzt auf 10 edle Spender:innen)
Trage 25 € oder mehr bei
Frühlingsanfang auf der Lästerbank
Die glückliche Stunde ab Glockenläuten um 19 Uhr auf der Lästerbank am Frühlingsanfang mit Blick auf das bald neue Pflanzfass im Kreise der edlen Spender des Heimatvereins genießen. Namentliche Erwähnung als „Edelste/r Spender:in vom Martin-Luther-Platz“ auf der Webseite. (Begrenzt auf 4 edelste Spender:innen)